Ey Alter, was geht?

Schulprojekt am Christlichen Gymnasium in Jena

29.09.2017

Das Alter erlebbar machen - darum ging es im Schulprojekt "Ey Alter, was geht?". Studierende der Ernst-Abbe-Hochschule in Jena führten im Rahmen ihres Praxisprojektes am Christlichen Gymnasium zwei Projekttage mit den 9. Klassen durch. Unterstützt wurden sie dabei vom Pflegestützpunkt, dem Seniorenbüro, der Alzheimer Gesellschaft Thüringen sowie durch das Vitanas Seniorenzentrum.

In verschiedenen Gruppen hatten die Schüler die Möglichkeit über "das Alter" zu sprechen und es am eigenen Leib zu erleben. Hierfür testeten die Schüler einen Alterssimulationsanzug in alltäglichen Situationen. Unter anderem simuliert der Anzug eine getrübte Sicht, gedämpftes Gehör und eingeschränkte Beweglichkeit. So wurde beispielsweise das Einkaufen im Supermarkt zu einer Herausforderung für die Schüler. Den Einkaufszettel lesen, Obst aus dem Regal greifen, oder schlichtweg Kleingeld einsortieren – simpel anmutende Aufgaben wurden zur großen Last. "Ich kam mir vor wie ein Wischmopp, so träge war ich", sagte einer der Schüler nach dem Testen resümierend.

Eine andere Gruppe betrachtete das Wohngebiet unter dem Aspekt des Alters genauer. Wie kommt man voran, wenn man auf den Rollstuhl oder eine Gehhilfe angewiesen ist? Wie barrierefrei ist der Weg von A nach B? Manchmal wird selbst der Bordstein zu einem großen Hindernis.

Die Schüler hatten außerdem die Gelegenheit sich ein Pflegeheim anzusehen und darüber zu sprechen, wie es dort aussehen müsste, damit sie selbst später einmal dort einziehen würden.

In persönlichen Gesprächen mit Bewohnern des Pflegeheims arbeitete eine weitere Gruppe am Thema Biographiearbeit und untersuchte welches Potential der eigene Lebensrückblick bei sich selbst aber auch bei demenzkranken Menschen hat.

Zurück im Plenum wurden die Ergebnisse der einzelnen Gruppen vorgestellt. Neben vielen kreativen Ansätzen und Ideen erzeugte das Erlebte vor allem ein besseres Verständnis für das Befinden und die Probleme das Alters. Demenz, beispielsweise, begegnet uns immer häufiger im alltäglichen Leben und sollte dementsprechend auch als etwas Alltägliches wahrgenommen werden. Aufgrund der positiven Resonanz bei Schülern und Lehrern wird dieses Projekt fortgesetzt. Interessierte Schulen können sich an den Pflegestützpunkt (03641-507660) oder das Seniorenbüro (03641-3100092) wenden.

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